Pressemitteilung zum Verkauf des Areals Frankenhalle
Unser Verein Nerd2Nerd mit derzeit über 100 Mitgliedern hat seine Vereinsräume im Kopfgebäude der Frankenhalle. In diesem ist auch der Coworking Würzburg e.V. ansässig. Der Nerd2Nerd e.V. betreibt dort das FabLab Würzburg. Dieses ist eine offene Werkstatt, die Hilfe zur Selbsthilfe durch ihr breites Repertoire an Werkzeug und persönlicher, technischer Unterstützung für alle Interessierten bietet. Gleichzeitig stellen wir auch digitale Maschinen wie z.B. CNC-Fräse, Lasercutter und 3D-Drucker Tüftlern und Bastlern in Würzburg zur Verfügung, die ihre Ideen damit in die Realität umsetzen können.
Wie auch der Dachverband freier Kulturträger Würzburg unterstützen wir den Beschluss des Stadtrates zur gewünschten Nutzung des Areals, denn “ein lebendiges Kultur- und Kreativquartier muss ein breites Spektrum unterschiedlicher Angebote und Nutzungen wie Kultureinrichtungen, Gastronomie, Orte der Arbeit und Wohnraum kombinieren”.
In diesem Beschluss heißt es weiter, es solle “besonderer Wert gelegt [werden] auf die Ausbildung von Alleinstellungsmerkmalen mit besonderem Charakter”.
Das offene Konzept eines FabLabs erfüllt diesen Anspruch: Wir fördern die Bürger dabei, selbst kreativ zu werden. Durch eigene Veranstaltungen bieten wir Schnittstellen an die Gründer- und IT-Szene und betreiben einen regen Wissensaustausch mit anderen Würzburger Einrichtungen, z.B. mit der Universität, der IHK und dem TGZ. Auch das regelmäßig stattfindende Repaircafe in Zusammenarbeit mit dem Coworking Würzburg, Transition Town Würzburg und Unterstützung durch die Agenda 21 findet immer regen Anklang.
Zusätzlich wurde beschlossen, dass “insbesondere die Quartiersprägung hinsichtlich Kultur- und Kreativnutzungen und die Verträglichkeit mit den bereits vorhandenen Bestandsnutzungen [zu] berücksichtigen” ist.
In den nun am letzten Dienstag vorgestellten Konzepten der verbleibenden drei Investoren finden wir uns nicht wieder. Keiner der drei Investoren hat mit uns oder Coworking Würzburg das Gespräch gesucht. Umgekehrt konnten wir uns nicht selbst an die Investoren wenden, da diese nicht öffentlich bekannt waren.
Bei der Vorstellung der Konzepte wurde teilweise der Eindruck erweckt, dass weiterhin Flächen für Coworking Würzburg und uns zur Verfügung stehen. Gleichzeitig werden die Räumlichkeiten als Büroflächen ausgewiesen. Was dies für uns konkret bedeutet, bleibt abzuwarten.
Würzburg hat in den letzten Jahren beim Digitalen-Fortschritts-Ranking bayerischer Städte gute Ergebnisse erzielen können. Dabei sind Angebote wie das FabLab und das Coworking Würzburg essentielle Bestandteile. Wir bedauern deshalb, dass der digitalen Kreativszene, kleinen Startups und Ideeninkubatoren ein wichtiges etabliertes Standbein genommen werden soll, statt diesen Standortvorteil gezielt und konsequent auszubauen.
Gezeichnet,
der Vorstand des Nerd2Nerd e.V.